Der Morgen ist kühl und erfrischend, die Nacht hat die Luft gereinigt. Büsche und Wiesen sind mit einem feuchten Schleier überzogen, es duftet würzig nach Laub mit einer leichten Süße von verfaulenden Äpfeln. Die Bäume färben sich golden und lassen ihre Blätter los - die Natur zieht ihre Kraft in die Wurzeln zurück, um sich zu regenerieren. Das Thermometer misst nur noch acht Grad in der Früh. Im Frühjahr läuten acht Grad in den Morgenstunden den Sommer ein. Nun nimmt der Sommer Abschied.
Die Herbstzeit ist in der Natur eine Zeit der Wandlung von außen nach innen. Auch für uns Menschen ist es nun Zeit, den Schwerpunkt von äußerer Aktivität hin zu innerem Wachstum zu verlagern und uns wieder mehr mit der geistigen Welt zu verbinden. Der Körper spürt diesen Abschied schon seit einigen Wochen. Bewegungsdrang weicht ganz langsam einer Bewegungsmelancholie. Unsere Nahrung sättigt und wärmt uns nun zugleich. Und auch die Seele kehrt ein und kann in diesen Wochen ernten, was der Sommer mit sich brachte.
Der verwehte und oft kühle Herbst steht im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, für das Prinzip „Vata“. Der Begriff „Vata“ stammt aus der hinduistischen Sprache Sanskrit und bedeutet Wind. Der Wind weht zu dieser Jahreszeit nicht nur stärker, sondern ist auch oft trocken. So braucht der Körper eine Weile, um sich an die sinkenden Temperaturen zu gewöhnen. Auch ändert sich der Tagesablauf, es wird abends früh dunkel, wir nutzen wieder vermehrt künstliche Lichtquellen. Der Körper kann sehr sensibel auf diese Umstellung reagieren und mit Abgeschlagenheit, Unruhe und Schlafstörungen reagieren.
Im Yoga machen wir wärmende Übungen, die uns erden und helfen, unsere Energie zu bündeln. Wir üben sanft fließenden Sonnengrüße, unser eigener Atemrhythmus führt die Bewegung. Mit jedem Einatmen neben wir Lebensenergie und Licht in uns auf, mit jedem Ausatmen erden und integrieren wir uns.
Loslass-Übungen erinnern uns daran, dass der Herbst die Jahreszeit ist, in der wir uns auf das Wesentliche besinnen dürfen und unsere Energie dorthin bringen, wo sie uns unterstützt und trägt. In jeder Haltung nehmen wir ganz achtsam wahr, wie unsere Energie gelenkt werden kann. Die Baum-Haltung, vrkasana, ist eine klassische Balancehaltung, die wir im Herbst praktizieren. Sie bringt unsere Energie in unsere Körpermitte, erfordert Konzentration und Fokussierung. Und zugleich zeigt uns die Haltung, dass wir die Balance verlieren werden, wenn wir versuchen, sie zu halten. Denn Balance erreichen wir nicht durch Halten, sondern durch Loslassen.
Die stehende Vorbeuge, padahastasana, bringt uns der Erde näher, die uns trägt und nährt. Die Haltung löst Verspannungen im unteren Rücken, die sich dort vielleicht durch Stress und Hektik im Alltag manifestiert haben. Der Kopf ist gelöst, die Nackenmuskulatur darf nun das Gewicht des Kopfes vollständig loslassen und regenerieren und gleichzeitig wird unser Gehirn gut durchblutet. So reduzieren wir Unruhe und Abgeschlagenheit.
Um unser Immunsystem während des Jahreszeitenwechsels zu stärken, üben wir verschiedene Atemtechniken, sogenannte pranayamas, die unser Herz-Kreislaufsystem aktivieren und uns gleichzeitig Klarheit und Fokussierung schenken.
Der Jahreszeitenwechsel ist eine Einladung einzukehren. Vielleicht sind wir weniger unter Menschen als im Sommer, denn unsere Aufmerksamkeit wird nun nach innen gelenkt. Es ist die Zeit, sich auszuruhen und die innere Einkehr mit meditativen Übungen zu unterstützen. Wir werden dessen bewusst, was überflüssig und energieraubend ist und so wie der Baum seine Blätter loslässt, können auch wir Altes loslassen und von den neuen Früchten des Sommers zehren.
Der Morgen ist kühl und erfrischend, die Nacht hat die Luft gereinigt. Büsche und Wiesen sind mit einem feuchten Schleier überzogen, es duftet würzig nach Laub mit einer leichten Süße von verfaulenden Äpfeln. Die Bäume färben sich golden und lassen ihre Blätter los - die Natur zieht ihre Kraft in die Wurzeln zurück, um sich zu regenerieren. Das Thermometer misst nur noch acht Grad in der Früh. Im Frühjahr läuten acht Grad in den Morgenstunden den Sommer ein. Nun nimmt der Sommer Abschied.
Die Herbstzeit ist in der Natur eine Zeit der Wandlung von außen nach innen. Auch für uns Menschen ist es nun Zeit, den Schwerpunkt von äußerer Aktivität hin zu innerem Wachstum zu verlagern und uns wieder mehr mit der geistigen Welt zu verbinden. Der Körper spürt diesen Abschied schon seit einigen Wochen. Bewegungsdrang weicht ganz langsam einer Bewegungsmelancholie. Unsere Nahrung sättigt und wärmt uns nun zugleich. Und auch die Seele kehrt ein und kann in diesen Wochen ernten, was der Sommer mit sich brachte.
Der verwehte und oft kühle Herbst steht im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, für das Prinzip „Vata“. Der Begriff „Vata“ stammt aus der hinduistischen Sprache Sanskrit und bedeutet Wind. Der Wind weht zu dieser Jahreszeit nicht nur stärker, sondern ist auch oft trocken. So braucht der Körper eine Weile, um sich an die sinkenden Temperaturen zu gewöhnen. Auch ändert sich der Tagesablauf, es wird abends früh dunkel, wir nutzen wieder vermehrt künstliche Lichtquellen. Der Körper kann sehr sensibel auf diese Umstellung reagieren und mit Abgeschlagenheit, Unruhe und Schlafstörungen reagieren.
Im Yoga machen wir wärmende Übungen, die uns erden und helfen, unsere Energie zu bündeln. Wir üben sanft fließenden Sonnengrüße, unser eigener Atemrhythmus führt die Bewegung. Mit jedem Einatmen neben wir Lebensenergie und Licht in uns auf, mit jedem Ausatmen erden und integrieren wir uns.
Loslass-Übungen erinnern uns daran, dass der Herbst die Jahreszeit ist, in der wir uns auf das Wesentliche besinnen dürfen und unsere Energie dorthin bringen, wo sie uns unterstützt und trägt. In jeder Haltung nehmen wir ganz achtsam wahr, wie unsere Energie gelenkt werden kann. Die Baum-Haltung, vrkasana, ist eine klassische Balancehaltung, die wir im Herbst praktizieren. Sie bringt unsere Energie in unsere Körpermitte, erfordert Konzentration und Fokussierung. Und zugleich zeigt uns die Haltung, dass wir die Balance verlieren werden, wenn wir versuchen, sie zu halten. Denn Balance erreichen wir nicht durch Halten, sondern durch Loslassen.
Die stehende Vorbeuge, padahastasana, bringt uns der Erde näher, die uns trägt und nährt. Die Haltung löst Verspannungen im unteren Rücken, die sich dort vielleicht durch Stress und Hektik im Alltag manifestiert haben. Der Kopf ist gelöst, die Nackenmuskulatur darf nun das Gewicht des Kopfes vollständig loslassen und regenerieren und gleichzeitig wird unser Gehirn gut durchblutet. So reduzieren wir Unruhe und Abgeschlagenheit.
Um unser Immunsystem während des Jahreszeitenwechsels zu stärken, üben wir verschiedene Atemtechniken, sogenannte pranayamas, die unser Herz-Kreislaufsystem aktivieren und uns gleichzeitig Klarheit und Fokussierung schenken.
Der Jahreszeitenwechsel ist eine Einladung einzukehren. Vielleicht sind wir weniger unter Menschen als im Sommer, denn unsere Aufmerksamkeit wird nun nach innen gelenkt. Es ist die Zeit, sich auszuruhen und die innere Einkehr mit meditativen Übungen zu unterstützen. Wir werden dessen bewusst, was überflüssig und energieraubend ist und so wie der Baum seine Blätter loslässt, können auch wir Altes loslassen und von den neuen Früchten des Sommers zehren.
©2019, Alexandra Gomez. Alle Rechte vorbehalten.