Yoga hat einen philosophischen Hintergrund, der uns Jahrtausende zurückführt in der Geschichte der Menschheit. Auf den ersten Blick mag es erstaunlich erscheinen, dass die Gedanken der Yogis 2.000 v. Chr. selbst heute nicht an Aktualität verloren haben. Andererseits zeigt genau diese Erkenntnis, dass es da etwas gibt, das größer ist als wir und uns gleichsam miteinander verbindet.
Die Bhagavad Gita ist »der Gesang des Herrn« und eins der größten Werke der religiösen Weltliteratur. Sie wurzelt im Hinduismus (genauer im Epos Mahabharata) und gehört zu den relativ modernen Schriften – denn sie ist um ca. 200 v. Chr. entstanden. Das Grundthema der Gita ist ein Erbfolgekrieg zwischen zwei Familien, den Kauravas und den Pandavas. Es entsteht eine klassische tragische Situation: der Pflichtenkonflikt, aus dem es keine Ausweg gibt, ohne dass die beteiligten Menschen schuldig werden. Dies führt zu Zweifeln an der Rechtmäßigkeit einer Moralität, die ein solches Handeln verlangt. Aus dieser Verzweiflung öffnet sich ein Blick in die Tiefen und Abgründe des menschlichen Lebens. In der Schlacht des Lebens treten wir gegen uns selbst an und es gibt keine Lösung auf der menschlichen Ebene (conditio humana).
In der Gita erwarten dich keine Ratschläge oder klugen Zitate, sondern sie ist die Niederschrift eines Gesprächs zwischen dem Prinzen Arjuna und Krishna. Zu der Gita gibt es viele verschiedene Interpretationen. Bede Griffiths hat einen sehr zugängigen Kommentar geschrieben, der im Kösel-Verlag erschienen ist.
»Ein Weiser gibt alles Verlangen des Herzens auf und ist im Selbst durch das Selbst zufrieden.«
Möchtest du dich näher mit der Bhagavad Gita befassen und somit tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen? Für einen kleinen Vorgeschmack habe ich das zweite Kapitel für dich zusammengefasst:
Der eine sieht es in wundervoller Weise,
ein andrer spricht davon auf wunderbare Art,
und ein anderer wieder hört davon wunderbar,
und doch kennt es keiner, auch wenn er davon gehört hat.
Vers 29, 2. Kapitel, Bhagavad Gita
Das zweite Kapitel der Bhagavad Gita lehrt, dass wir Sinne und Gefühle urteilsfrei annehmen und uns bewusst machen sollen, was sich in uns ereignet. Sie besagt, dass der Mensch handeln muss. Das Motiv sollte aber nicht durch das Ego getrieben sein, was dazu führe, dass Erfolg uns anstachelt und Misserfolg depressiv stimmt. Es geht um die Loslösung von der Sinnenwelt und dem damit verbundenen Hin- und Hergerissensein des dualistischen Verstandes. Erst dann können wir zur Bewusstheit des Geistes (atman) in uns gelangen. Im Angesicht dieser Geisteskraft können wir auf neue Weise und mit Gleichmut handeln. Sie lehrt uns, zwischen dem Ewigen und dem Zeitlichen zu unterscheiden, zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen bzw. die wandelbare von der ewigen Wirklichkeit zu unterscheiden (viveka). Wer unterscheiden kann, wird frei.
Dann lernen wir auch geschickt zu handeln: ein Handeln in vollkommener Harmonie, spontan und stimmig. Das Wort Yoga bedeutet letztendlich Einigung und die Schritte, die dort hinführen. Ein Weiser gibt alles Verlangen des Herzens auf und ist im Selbst durch das Selbst zufrieden.
Yoga hat einen philosophischen Hintergrund, der uns Jahrtausende zurückführt in der Geschichte der Menschheit. Auf den ersten Blick mag es erstaunlich erscheinen, dass die Gedanken der Yogis 2.000 v. Chr. selbst heute nicht an Aktualität verloren haben. Andererseits zeigt genau diese Erkenntnis, dass es da etwas gibt, das größer ist als wir und uns gleichsam miteinander verbindet.
Die Bhagavad Gita ist »der Gesang des Herrn« und eins der größten Werke der religiösen Weltliteratur. Sie wurzelt im Hinduismus (genauer im Epos Mahabharata) und gehört zu den relativ modernen Schriften – denn sie ist um ca. 200 v. Chr. entstanden. Das Grundthema der Gita ist ein Erbfolgekrieg zwischen zwei Familien, den Kauravas und den Pandavas. Es entsteht eine klassische tragische Situation: der Pflichtenkonflikt, aus dem es keine Ausweg gibt, ohne dass die beteiligten Menschen schuldig werden. Dies führt zu Zweifeln an der Rechtmäßigkeit einer Moralität, die ein solches Handeln verlangt. Aus dieser Verzweiflung öffnet sich ein Blick in die Tiefen und Abgründe des menschlichen Lebens. In der Schlacht des Lebens treten wir gegen uns selbst an und es gibt keine Lösung auf der menschlichen Ebene (conditio humana).
In der Gita erwarten dich keine Ratschläge oder klugen Zitate, sondern sie ist die Niederschrift eines Gesprächs zwischen dem Prinzen Arjuna und Krishna. Zu der Gita gibt es viele verschiedene Interpretationen. Bede Griffiths hat einen sehr zugängigen Kommentar geschrieben, der im Kösel-Verlag erschienen ist.
»Ein Weiser gibt alles Verlangen des Herzens auf und ist im Selbst durch das Selbst zufrieden.«
Möchtest du dich näher mit der Bhagavad Gita befassen und somit tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen? Für einen kleinen Vorgeschmack habe ich das zweite Kapitel für dich zusammengefasst:
Der eine sieht es in wundervoller Weise,
ein andrer spricht davon auf wunderbare Art,
und ein anderer wieder hört davon wunderbar,
und doch kennt es keiner, auch wenn er davon gehört hat.
Vers 29, 2. Kapitel, Bhagavad Gita
Das zweite Kapitel der Bhagavad Gita lehrt, dass wir Sinne und Gefühle urteilsfrei annehmen und uns bewusst machen sollen, was sich in uns ereignet. Sie besagt, dass der Mensch handeln muss. Das Motiv sollte aber nicht durch das Ego getrieben sein, was dazu führe, dass Erfolg uns anstachelt und Misserfolg depressiv stimmt. Es geht um die Loslösung von der Sinnenwelt und dem damit verbundenen Hin- und Hergerissensein des dualistischen Verstandes. Erst dann können wir zur Bewusstheit des Geistes (atman) in uns gelangen. Im Angesicht dieser Geisteskraft können wir auf neue Weise und mit Gleichmut handeln. Sie lehrt uns, zwischen dem Ewigen und dem Zeitlichen zu unterscheiden, zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen bzw. die wandelbare von der ewigen Wirklichkeit zu unterscheiden (viveka). Wer unterscheiden kann, wird frei.
Dann lernen wir auch geschickt zu handeln: ein Handeln in vollkommener Harmonie, spontan und stimmig. Das Wort Yoga bedeutet letztendlich Einigung und die Schritte, die dort hinführen. Ein Weiser gibt alles Verlangen des Herzens auf und ist im Selbst durch das Selbst zufrieden.
©2019, Alexandra Gomez. Alle Rechte vorbehalten.